Zur Geschichte Hahnerbergs
Dr. Uwe Eckhardt, dem früheren Leiter des Wuppertaler Stadtarchivs, ist es zu danken, dass wir heute verlässliches Material über unseren Ortsteil Hahnerberg haben.
„Anmerkungen zur Geschichte des Hahnerbergs“
ist der Titel seiner Ausarbeitung und des Vortrages, den er beim Bürgerverein gehalten hat. Daraus verkürzt:
Es gibt keine konkreten Anhaltspunkte, wann der Ortsteil entstanden ist. Aus vor- und frühgeschichtlicher Zeit fehlen jegliche Bodenfunde. Reste von Eisenverhüttung mit Schlacken und Scherben im Burgholz, also in unmittelbarer Nähe des Hahnerberges gehören vermutlich in das 11. Jahrhundert.
In die Reihe früherer Besiedlungen und auch bei Ortsnamen ist die Bezeichnung Hahnerberg mit Sicherheit nicht bekannt. Vermutlich rührt der Name aus Sicht der Talbewohner erst aus dem 19. Jahrhundert als Sammelnamen für den „Berg der Hahne“.
In einer Beschreibung des Kreises Elberfeld von 1841 ist der „Haanerberg“ mit einer Höhe von 1012 Fuß als die zweithöchste Erhebung des Kreises angeführt. Um 1867 setzt sich in amtlichen Unterlagen der Name Hahnerberg an Stelle des Namens „Trübsal“ durch.
Ungefähr seit der Jahrhundertwende findet der Name Hahnerberg für die Gesamtheit der Dorfschaften, Weiler und Kotten „Auf dem Hahn“ diese Anwendung.
Wann genau im Mittelalter auf dem Bergrücken mit der Rodung und Anlage kleiner umfriedeter Gehöfte begonnen worden ist, wissen wir nicht. In einer Urkunde vom 22. Februar 1352 erwähnt Johann von Elvervelde den Zehnten seiner 14 Güter „up dem hayn“ in dem Gericht Elberfeld. Möglicherweise handelt es sich hier um die erste urkundliche Erwähnung des Hahnerbergs.
Das Kirchspiel Elberfeld ist 1644 wahrscheinlich aus militärischen Gründen als Kirchspiel fest eingeteilt worden. Hier liegen die Wurzeln für die Grenzen des späteren statistischen Bezirks Hahnerberg.
Zu Beginn des 16. Jahrhunderts sind in Gerichtsprotokollen und Zehntlisten Höfe verschiedener Größe auf dem Hahn vermutlich nach den jeweiligen Besitzern benannt. So die Höfe Wolfshahn (1566), Küllenhahn (1605) und Theishahn (1648). 1537 wurde erstmals die Hofschaft Hipkendahl erwähnt. Äußerst schwierig war es für die Bewohner, eigene Erzeugnisse zu verkaufen, oder auch notwendige Sachen bei anderen zu erwerben.
Reisende, die beispielsweise von Soest nach Köln unterwegs waren, führte der Weg, nachdem sie Elberfeld passiert hatten, durch die Steinbeck und Hatzenbeck oder am Sandhof vorbei über Wolfshahn, Trübsahl, Rennbaum und die Kohlfurt nach Solingen. Das Straßenstück zwischen Elberfeld und Kronenberg befand sich in einem katastrophalen Zustand. So war 1793 der Kölner Erzbischof Maximilian Franz Xaver von Österreich gezwungen, seine Kutsche in der Kohlfurt zurück zu lassen und mit seiner Begleitung die Reise von Kronenberg nach Elberfeld zu Pferd fortzusetzen.
So riet der Posthalter in Langenfeld dem Landpastor Johann Moritz davon ab, über Solingen und Kronenberg, also über den Hahnerberg nach Elberfeld zu fahren. „Bis Solingen, bis zur Kolferter Brücke kommen Sie wohl mit Ihrem Wagen, zu höchsten Noth bis Kronenberg.“ Notgedrungen wählte der Landpastor den Umweg über Düsseldorf. Gelegentlich ist ein Zusammenhang zwischen diesen schlechten Reiseerfahrungen und der erstmals 1715 erwähnten Ortsbezeichnung „Trübsal“ vermutet worden. Die Straßenverhältnisse am Hahnerberg besserten sich erst mit den 1810 abgeschlossenen Baumaßnahmen, die von Bürgern in Elberfeld, Kronenberg, Solingen, aber auch in Köln durch den Kauf von Aktien in Höhe von 30.000 Taler ermöglicht wurde.